Aus dem Rundbrief von Hanni Baumgartner:
In den letzten Monaten war einiges los in unserem Kinderheim. Drei Kinder verliessen uns, vier sind dafür neu dazugekommen.
Abschied von Salvatore
Salvatore* kam als ganz kleines Baby zu uns. Er wurde in einem Hotel neben seiner Mutter gefunden, die gerade beschlossen hatte, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Dank der Aufmerksamkeit eines Angestellten konnte die Mutter gerettet werden und wir durften Salvatore bei uns aufnehmen. Unser Heim wurde sein Zuhause und er wuchs zu einem aufgeweckten Jungen heran.
In der Zwischenzeit konnte die Mutter wieder Halt im Leben finden. Sie hatte geheiratet und bekam weitere zwei Kinder. Auf ihre Anfrage bei der Behörde hin erhielt sie die Bewilligung, Salvatore zu besuchen. Diese Besuche waren aber sehr unregelmässig und Salvatore wartete oft vergeblich. Da die Behörden davon erfuhren, beschlossen diese, Salvatore zur Adoption frei zu geben. Das hat die Mutter alarmiert. Zusammen mit ihrem Mann und den kleinen Geschwistern besuchte sie ihn nun regelmässig. Dies hat über längere Zeit funktioniert und deshalb ist Salvatore nun, nach acht Jahren im Hogar Mahanaim, mit der Genehmigung durch die Behörde zu seiner Familie zurückgekehrt.
Herzlich willkommen
Wir konnten, wie gesagt, vier neue, wunderbare Kinder willkommen heissen. Eines davon ist Antonio*.Seine Mutter sagte aus, dass sie vergewaltigt wurde und deshalb das Baby nicht behalten möchte. Sie gab es gleichzeitig frei zur Adoption.
Wir sind immer sehr dankbar, dass wir solche kleinen Kinder, die Ablehnung erlebt haben, in die Arme nehmen dürfen und ihnen immer wieder sagen können, dass sie wertvoll, geliebt, gewollt und angenommen sind.
Unser Garten
Es war schon lange mein Wunsch, dass unsere Kinder die Natur kennenlernen und miterleben, wie die Schöpfung funktioniert. Mit Pastor Helmer entstand die Idee von einem eigenen Garten. Er bereitete mit den Kindern den «Hydro-Garten» vor. Zuerst musste der Sand gewaschen werden. Dann kamen noch verschiedene Mineralien zusammen mit Wasser dazu und schon wurde mit grossem Eifer gesät. Jeden Tag kontrollierten die Kinder, ob schon was zum Ernten gewachsen sei. Bald wurden grüne Spitzen sichtbar und schon nach kurzer Zeit durften sie den eigenen Salat geniessen. Ermutigt durch diesen Erfolg hämmerten sie – unter Aufsicht von Pastor Helmer – grössere Kisten und wollten noch mehr ernten. 80 Salate wachsen nun unter strenger Aufsicht der Kinder zum baldigen Verzehr heran. Nebst dem Lehrgang für unsere kleinen Bewohner tragen sie damit aktiv zur Selbstversorgung bei.
*Name geändert